ISE 2015: Show der Superlative

 

Messegang voller Besucher
Volle Gänge sind Beleg für die Akzeptanz der ISE (Bilder: ralf mrotzek)

Die ISE 2015 ist Geschichte. Auch eine Geschichte der Rekorde. Die Aufzeichnungsgeräte registrierten 59.350 Besucher, 16,4% mehr als im vergangenen Jahr. In den Haupthallen war das Gedränge auch zu spüren.  Für Mike Blackman bestätigt das Besuchervolumen, dass die ISE das größte Spektakel im Bereich professionelles AV und System Integration ist. Als weitere Belege könnten die Beteiligung an der „Digital Signage Conference“ von Invidis gelten und voll ausgefüllte Messehallen. Und es ist noch kein Ende des Wachstums in Sicht. Für nächstes Jahr soll das RAI um eine Messehalle erweitert werde. Gerüchten zufolge soll die neu gebaute Halle allein von einem der beiden koreanischen Display-Hersteller in Beschlag genommen werden. Hinzu kommt, dass die Messe um einen Tag verlängert wird.

Trainings-Zuwachs

Auch das Angebot an Trainings und Workshops der von den an der ISE beteiligten Miteigentümern InfoComm International und CEDIA vermeldeten mit über 700 Teilnehmern einen neuen Rekord.

Der große Zuspruch für das Wachstum der ISE liegt zum einen an seiner internationalen Ausrichtung mit Amsterdam und dem RAI als internationalen Metropole. Zum anderen liegt es an der Konvergenz von IT und AV, die alte Arbeitsfelder einfacher macht und neue erschließt. Collaboration, Digital Signage, Vernetztes Audio, Smart Home sind die Themengebiete, die davon betroffen sind. Und sie stehen nicht allein. Was zu beobachten war, dass das Segment Professional Audio zugenommen hat. Was die Domäne der Frankfurter prolight+sound ist, findet sich nun auch in Teilen in Amsterdam wieder – und birgt eine Gefahr in sich. Getreu der Devise „Wer zuviel essen will, dem wird meistens schlecht“, kann es auch der ISE passieren, dass sie zuviel anbieten möchte und letztendlich die Besucher verprellt, die dann umständlich ihre Nische aufsuchen müssen, es aber einfacher wollen. Der verlängerte Tag soll helfen zu entzerren, zeigte aber auch kontroverse Diskussionen. Die Zukunft wird es richten.

Was wurde gezeigt

Regalabbildung auf Displays
Digital Signage Anwendungen erschaffen Räume

Es ist natürlich nicht möglich an dieser Stelle eine Produktschau anubieten, einige Trends müssen genügen. Das Thema 4K war ein bestimmendes und auch ein leidvolles. Überall steht 4K drauf, aber echtes 4K ist signatechnisch nur schwer handzuhaben. Zwar gibt es Displays in Hülle und Fülle – mittlerweile werden 85″ und 98″ Diagonalen vorgestellt – aber der Content fehlt zum einen und zum anderen sind die Übertragungswege kritisch. Gespräche mit Herstellern und Vertreibern von Signalmanagement-Geräten leiden darunter erklären zu müssen, warum 4K nicht „so fuktioniert“ wie es glauben gemacht wird. An dieser Stelle sei gesagt, dass wir auf diesem Portal zukünftig noch mehr Hintergrundinformationen zu Themen wie diesen bereitstellen werden.

Projektionstechnisch war zu beobachten, dass es einen Trend gibt zu den Laserlichtquellen, die dafür sorgen, dass die Betriebszeiten ökonomisch sinnvoll werden ohne an Farbstabilität einzubüßen. Ebenfalls wurden verstärkt Kurzdistanzprojektoren vorgestellt, die sich für den Einsatz im Bildungswesen ebenso eignen wie für Digital Signage Applikationen eignen. Ferner gab es im Showroom der Lang AG einen 4K Projektionsvergleich, bei dem eindeutig zu sehen war, wie wichtig eine hohe Bildwiederholrate ist, um Farbsäume zu eliminieren.

Ebenfalls interessant war die Präsentation von Dolby Atmos, weniger spannend für diese Leserschaft, aber als Indikator für den Stellenwerte der Messe. In Form einer quasi privaten Veranstaltung wurden uns die Vorzüge und die Marktsituation von Dolby Atmos von Brett G Crockett, Senior Director bei Dolby, erklärt. Mehr dazu demnächst auf AV-Residential.

Neue Produkte – Alte Probleme

Schräge Geometrie von Displays mit Models
Kreative Geometrien sind machen Digital Signage Anwendungen attraktiver

Trotz Produktvielfalt und Ausstellerzahl, ergab sich aus zahlreichen Gesprächen mit Verantwortlichen und Kollegen, dass Digital Signage immer noch nicht so richtig angekommen ist in Deutschland. Und das betrifft hauptsächlich die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die entweder nicht über genug Expertise verfügen oder aber das benötigte Investionsvolumen nicht bereitstellen wollen, da die Ergebnisse zu ungewiß sind. Hier ist nocht viel Aufklärungs- und Beratungsarbeit notwendig, die wir zukünftig an dieser Stelle intensivieren wollen.

Die nächste ISE findet vom 09.-12.Februar 2016 statt.