Das Jahr 2020 war ein Jahr der Extreme für den Einzelhandel. Und das verdanken wir der Corona-Krise und den folgenden Einschränkungen. Dabei verlief die Entwicklung durchaus unterschiedlich.
Das zeigen auch die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach erzielte die Branche insgesamt zwar ein Umsatzplus von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Textilhandel aber verlor knapp ein Viertel seiner Umsätze.
„2020 war für viele Unternehmen aus den Bereichen Online-Handel und Lebensmittel ein gutes Jahr, bei Möbeln und Baumärkte lief es besser als erwartet. Für die meisten Modehändler dagegen bleibt das vergangene Jahr als Katastrophe in Erinnerung“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insgesamt setzte der Einzelhandel in Deutschland 2020 rund 577 Milliarden Euro um. Dabei konnte der Online-Handel seine Umsätze um rund ein Viertel auf 72 Milliarden Euro erhöhen, der stationäre Einzelhandel verzeichnete ein Plus von vier Prozent, der Modehandel verlor nahezu ein Viertel.
Stefan Genth, HDE-Hauptgeschäftsführe
Ab Mitte Dezember verlor der geschlossene Bekleidungshandel im letzten Monat des Jahres mehr als 40 Prozent seines Geschäfts. Der Online-Handel dagegen wuchs im gleichen Zeitraum um mehr als 30 Prozent.
„Wenn die Bundesregierung jetzt nicht entschlossener als bisher ihre Unterstützungsprogramme an die Realitäten im Einzelhandel anpasst, dann treibt die Coronakrise viele Handelsunternehmen in die Insolvenz.“
Zudem fordert der HDE eine langfristig tragfähige Strategie zum Umgang mit der Pandemie.
„Die Unternehmen brauchen Verlässlichkeit. Wir benötigen einen transparenten Plan für einen Ausstieg aus dem Lockdown, der sich an realistischen und fundierten Indikatoren orientiert. Wir fordern eine Öffnungsstrategie.
Eine solche Öffnungsperspektive dürfe nicht hinter verschlossenen Türen erarbeitet werden, sondern müsse Ergebnis einer breiten gesellschaftlichen Debatte sein.
(Quelle: HDE)