Einzelhandel verzeichnet massiven Kundenrückgang

Die Hersteller und Anbieter von Digital Signage- (DS) Lösungen werden sich wohl noch länger gedulden müssen. Wie eine Umfrage des Verbandes HDE ergab, verzeichnet der Innenstadthandel in der ersten Novemberwoche weniger Kunden und damit verbunden massiv sinkende Umsätze. Befragt wurden 500 Handelsunternehmen und deshalb appelliert der Verband an die Bundesregierung, auch Einzelhändler in ihr Nothilfeprogramm aufzunehmen und die Hürden für Überbrückungshilfen zu senken.

„Ohne staatliche Nothilfen werden viele mittelständische Innenstadthändler diesen November wirtschaftlich nicht überleben können. […] Die Zahlen machen klar, dass der Einzelhandel obwohl er weiterhin öffnen darf, vielerorts in einer sehr schwierigen Lage ist. Die Bundesregierung hat mit ihrem Lockdown light eine Situation geschaffen, in der der innerstädtische Einzelhandel bei offenen Ladentüren finanziell ausgehungert wird.“

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth

Die HDE-Trendumfrage zeigt, dass die befragten Innenstadthändler in der ersten Novemberwoche im Durchschnitt Umsatzausfälle von mehr als einem Drittel verzeichnen. Bei den Kundenzahlen sehen die Unternehmen im Durchschnitt einen Rückgang von mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Händler seien in einer unverschuldeten Notlage und deshalb auf staatliche Hilfe angewiesen. Eigene finanzielle Rücklagen und Reserven seien insbesondere im Bekleidungshandel bereits für die Bewältigung des ersten Lockdowns aufgebraucht worden. Die Bundesregierung müsse deshalb rasch für entsprechende Hilfen sorgen, die auch bei den betroffenen Innenstadthändlern ankommen.

Einzelhandel unter Druck

Der Einzelhandel ist seit dem Boom des Internethandels schon massiv unter Druck geraten und oft wird kritisiert, dass nicht genug unternommen wird, damit der Erlebnischarakter des Einkaufens die Kundenbindung fördert, doch was nutzen alle Anstrengungen, wenn keine Kunden kommen. Digitale Werbung, Information und Unterhaltung sind dann wirkungslos und bleiben es. Das hat wirtschaftliche Folgen auch für die Anbieter von DS-Lösungen. Es wird nichts investiert, solange die Menschen so verunsichert sind, denn ein Ende des Lockdowns ist vorerst nicht in Sicht, solange sich die Infektionszahlen durch COVID-19 trotz Lockdown auf so hohem Niveau befinden. Da bleiben die Kundinnen und Kunden aus Angst lieber zuhause – wer kann es ihnen schon verübeln.

Auf lange Sicht kann das fatale Folgen haben, meint Genth weiter:

„Es geht hier um die Existenz eines großen Teils der Kernbranchen unserer Innenstädte. Wenn die Händler mit Mode und Textilien, Sport- und Schuhgeschäfte sowie Kauf- und Warenhäuser ihre Türen für immer schließen, dann veröden ganze Innenstädte und für viele Menschen brechen Arbeitsplätze und ein Stück Heimat weg.“

Und davon sind nicht nur die Einzelhändler betroffen, sondern auch viele Zweige, die mit dieser Branche in unmittelbarem Zusammenhang stehen.